wedLOCK tradWIFE – ein Kurzfilm als Schlaglicht auf toxische Weiblichkeits-Ideale
„Ein radikal intimer Film, der die politische Dimension weiblicher Selbstbilder seziert – pointiert, klug, unbequem. Pflichtprogramm auf Vienna Shorts 2025″.
In wedLOCK tradWIFE, dem neuen Film von Gabriele Neudecker, wird das Dokumentarische nicht als Zeigegeste verstanden, sondern als Raum der Konstruktion, der Manipulation – und des Widerstands. Der Film zitiert reale Aussagen von Tradwife-Influencerinnen, bricht diese aber radikal durch visuelle Überlagerung – sanfte, gepflegte Hochglanz-Oberflächen tradierter Weiblichkeitsdarstellungen werden durch Störbilder in Glitchästhetik ersetzt.
Der Film bewegt sich an der Schnittstelle zwischen dokumentarischer Praxis, essayistischem Kommentar und bildpolitischer Analyse. Die mediale Inszenierung von normierter Weiblichkeit im digitalen Zeitalter wird nicht bloß kritisiert – sie wird sichtbar gemacht und gleichzeitig entlarvt.
Gabriele Neudecker zerlegt die Welt der Tradwife-Influencerinnen – Frauen, die sich öffentlich dem häuslichen Ideal der 1950er Jahre verschreiben und ihr Cosplay als modernen Lifestyle vermarkten. Der Film verfremdet reale Statements und verbindet so Dokumentarfilm, Medienkritik und künstlerisches Experiment. wedLOCK tradWIFE erinnert daran, dass künstlerische Filmformen nicht nur reagieren können – sie können Kontexte brechen. Und Narrative neu setzen.
